Kohlerouten

Die Kohlestadt.

Carbonia, das Herz von Sulcis und das tiefste Herz Sardiniens, war zwischen den 1930er und 1950er Jahren das Zentrum der Bergbauaktivitäten auf der Insel. Insbesondere der Bergbau in Serbariu, der von 1937 bis 1964 betrieben wurde, war eine der wichtigsten Energieressourcen auf Steinkohlebasis in Italien. Von dieser Stadt aus kann man sich also auf den Weg machen, um eine Welt zu entdecken, die in diesem Land ebenso verborgen wie wertvoll ist.

Das Kohlemuseum und die große Mine von Serbariu

Der Bergwerkskomplex Serbariu wurde für touristische und kulturelle Zwecke saniert und renoviert, wodurch das Italienische Zentrum für Kohlekultur entstand. Heute ist es ein Museum und ein Bildungszentrum, das die Gebäude und Strukturen des Bergbaus nutzbar gemacht und in ein echtes Kohlemuseum verwandelt hat. In den Räumlichkeiten des Lampenwerks, des unterirdischen Stollens und des Windenraums kann man in ein unvergessliches Erlebnis eintauchen und die Geschichte der Kohle und des Bergbaus entdecken. Das Lampenwerk beherbergt auch eine Dauerausstellung: eine wertvolle Sammlung von Grubenlampen, Arbeitsgeräten, Alltagsgegenständen, Fotos, Dokumenten, historischen Filmen und Videointerviews mit Bergleuten. Es bedarf nur weniger Schritte an diesem stimmungsvollen Ort, um den Zauber der Vergangenheit einzuatmen, wo sich die Schönheit und Bedeutung der Arbeit unserer Vorfahren zu einem eindringlichen Erlebnis vereinen.

Tiefer noch: die Galerie Villamarina

Bereits im Jahr 1852 eröffnet, trägt die in der Ortschaft Monteponi gelegene Galleria Villamarina den Namen des Marquis, der einst Vizekönig des Königreichs Sardinien war. Sie erstreckt sich bis auf 174 Meter über dem Meeresspiegel und verbindet die Schächte Vittorio Emanuele und Sella. Vor Ort kann man den Raum mit der Seilwinde, die Sicherheitssysteme sowie die Aufzüge für den Ein- und Ausstieg der Bergleute bestaunen. Darüber hinaus wird die Arbeitsweise bei der Vorbereitung von Sprengungen eindrucksvoll rekonstruiert. Ein besonderes Highlight ist der atemberaubende Blick von den Schächten, die sowohl für den Ein- und Ausstieg der Bergarbeiter als auch zur Gewinnung von Bleierz genutzt wurden.

Porto Flavia

Porto Flavia in Masua, in der Gemeinde Iglesias, ist weit mehr als nur ein einfaches Bergbauwerk: Es ist ein Meisterstück industrieller Ingenieurskunst, das Funktionalität und Landschaft auf außergewöhnliche Weise miteinander vereint. Dieses innovative Hafensystem revolutionierte den Mineraltransport, da es die Kosten und Ladezeiten erheblich reduzierte.

Die Anlage besteht aus einem rund 600 Meter langen Tunnel, der in den Fels gehauen wurde und an einer über dem Meer hängenden Terrasse endet. Dank riesiger Silos, in denen bis zu 10.000 Tonnen Material gelagert werden konnten, ließen sich die in den umliegenden Minen gewonnenen Erze direkt auf Schiffe verladen. Die Struktur umfasst zwei übereinanderliegende Stollen: einen oberen zur Lagerung und einen unteren, der direkt zum Verladen auf die Schiffe führte.

Ein Besuch in Porto Flavia ist nicht nur eine Reise in die industrielle Vergangenheit Sardiniens, sondern auch ein visuelles Erlebnis der besonderen Art. Von der Terrasse aus genießt man einen spektakulären Blick auf den Pan di Zucchero, den höchsten „Faraglione“ des Mittelmeers, der majestätisch aus dem kristallklaren Wasser emporragt. Die Atmosphäre ist eine mitreißende Mischung aus Geschichte, Abenteuer und Naturerlebnis und macht Porto Flavia zu einem absoluten Muss für alle, die das Sulcis Iglesiente bereisen.

Grotta Santa Barbara

Jahrtausendelang im Innern des Berges verborgen und erst 1952 von Bergleuten in San Giovanni Miniera bei Iglesias entdeckt, zählt diese Höhle zu den ältesten der Welt und ist mit großer Sicherheit die älteste Italiens. Ein echtes Naturwunder, eingebettet im Herzen der Mine San Giovanni im Gemeindegebiet von Iglesias.

Der über 25 Meter hohe Hauptraum lässt alle Besucher staunen: Reich an Stalaktiten und eindrucksvollen Stalagmiten, hat sich dieses Naturjuwel über Jahrtausende hinweg geformt. Darüber hinaus sind an den Wänden und Gewölben wabenförmige Ablagerungen zu sehen, und ein stiller kleiner See sorgt für faszinierende Lichtreflexe an den Felswänden. Hier lassen sich auch die dunkelbraunen, tafelförmigen Barytkristalle bewundern – ein europaweit einzigartiges Phänomen, das nur in dieser Höhle vorkommt.

Um dorthin zu gelangen, fährt man zunächst mit einer kleinen Elektrobahn durch die in 200 Metern Höhe gelegene Bergwerksgalerie. Im Inneren führt ein Aufzug die Besucher 36 Meter tiefer, bevor man über eine Wendeltreppe in die Höhle von Santa Barbara gelangt. Auf diese Weise wird die Bergbaugeschichte, die das gesamte Sulcis Iglesiente geprägt hat, auf ganz besondere Art wieder lebendig.

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